Wie Du einen guten Zugang zu den Gefühlen findest, die sich ständig durch die Hintertür reinschleichen

Published by Umut on

Denn: Es gibt keine schlechten oder falschen Gefühle, nur einen unpassenden Umgang mit ihnen.

Das ist mal ein Statement, oder?

Vor allem widerspricht es unserer Vorstellung davon, nur positive Gefühle vermehren und all die unliebsamen, loswerden zu wollen.

In diesem Beitrag geht es darum, warum es an der Zeit ist, Dein altes Konzept von Gefühlen zu überdenken, damit Du Dich von Deinem inneren Navigationssystem an Orte bringen lassen kannst, die nicht nur bleibendes Wohlgefühl erzeugen, sondern Dich dazu befähigen, Deinen Werten entsprechend zu leben.

Lass mich Dir erklären, warum ich dieser Überzeugung bin (oder warum ich dahin geschoben wurde bis ich ihr nicht mehr ausweichen konnte).

INHALT

  1. Hallo liebe Trigger, schön, dass ihr da seid (nicht)
  2. Keiner hat gesagt, dass es leicht wäre, nur es nicht zu tun, macht alles noch viel schwerer
  3. Jedes Gefühl hat eine Daseinsberechtigung (so unangenehm es auch sein mag)
  4. Echte Freiheit liegt dort, wo Du wählen kannst, ohne vermeiden zu müssen

HALLO LIEBE TRIGGER, SCHÖN, DASS IHR DA SEID (NICHT)

Mein Leben war voller Trigger und ich hatte das Gefühl, mich ständig schützen und verteidigen zu müssen. Mich zur Wehr zu setzen, wirkte anfangs bestärkend, weil ich mich dann immerhin nicht so ausgeliefert fühlte, aber es hinterließ jedes mal einen komischen Nachgeschmack und ich wunderte mich warum. Ich handelte doch meinen Gefühlen entsprechend – müsste ich mich dann nicht wohl fühlen?

Jain.

Wohlgefühl ist das Nebenprodukt stimmiger Entscheidungen aus der Tiefe, nicht das Ergebnis von „schönen“ Gefühlen.

Also, ständig Beziehungen zu beenden oder andere zurechtzuweisen, um mich zu schützen oder immer wieder mit unverhältnismäßigen Gefühlen zu leben, die permanent getriggert werden ohne dass ich Mitspracherecht hätte, war keine Option mehr.

  1. Weil die Bedrohlichkeit in mir trotzdem nicht nachließ. Es gab ständig Situationen, in denen sie heimlich wiederkehrte und
  2. Ich wollte mich am Ende einfach nicht mehr so unwohl und machtlos fühlen.

Jetzt verrate ich Dir das Geheimnis: Damit sich unsere Gefühle evolutiv entwickeln können, brauchen wir die Fähigkeit, in Kontakt mit ihnen zu treten und zu bleiben ohne sie anders haben zu wollen als sie sind. Das ist die Grundvoraussetzung, um Gefühle zu verarbeiten und ihnen eine Bedeutung zu geben. Ein neugieriges Zuhören ohne eingreifen.

Und genau das vermeiden wir und verfallen in Muster, in denen wir…

  • uns entweder in den Kopf zurückziehen und unsere Gefühle bewerten und versuchen sie zu manipulieren, um sie zu verändern (was nicht funktioniert)
  • uns dem Gefühl hingeben und in ihm verloren gehen, weil es nicht ausgerichtet ist oder aus einer tiefen Stimmigkeit kommt
  • oder einen Teil unserer Wahrheit verleugnen, unterdrücken und ablehnen, in dem Glauben, dass sie dann nicht mehr real wäre.
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KEINER HAT GESAGT, DASS ES LEICHT WÄRE, ABER ES NICHT ZU TUN, MACHT ALLES NUR VIEL SCHWERER

Lass mich eins klarstellen: Mit Deinen Gefühlen zu bleiben, ist nicht immer angenehm und auch keine Kleinigkeit, eben weil sie so viele Kaskaden lostreten und schnell überwältigend werden können.

Aber solange Du versuchst, sie zu verändern oder loszuwerden, drehen sie sich in Endlos-Schleifen ohne dass Dein Unwohlsein nachlässt. Außerdem ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis Dir wieder eine vergleichbare Situation begegnet, die diese Gefühlskaskade lostritt. Das ist in meinen Augen das Gegenteil von Freiheit.

Ich kann Dich übrigens beruhigen. Du kannst lernen, Stabilität und Halt in Deinem Körper zu finden, sodass Dich die Gefühle aus Deiner Vergangenheit mit der Zeit nicht mehr überwältigen können.

Fakt ist: Es gibt keine richtigen oder falschen Gefühle. Ich weiß, das ist leider völlig konträr zu dem, womit wir aufwachsen, aber betrachte es mal aus evolutionärer Sicht:

Jedes Gefühl muss irgendwann einen Vorteil gebracht haben, damit es in der Entwicklung bestand hat. Das ist ein biologisches Prinzip und die Grundlage der Evolutionstheorie – der, der sich am besten anpasst, überlebt. Das bedeutet, auf gewisse Situationen schnell adäquat zu reagieren, v.a. wenn es bedrohlich wird.

„Empfinden und Fühlen kommt VOR dem Denken. Noch bevor Du einen Gedanken gefasst hast, haben Deine Sinne bereits entschieden.“

JEDES GEFÜHL HAT EINE DASEINSBERECHTIGUNG (SO UNANGENEHM ES AUCH SEIN MAG)

Nehmen wir Angst. Angst ist wichtig, um zu überleben.

Was bedeutet das für Dich?

Es wird also nie eine Welt geben, in der Du keine Angst mehr haben wirst. Das wäre völlig unnatürlich und ist auch biologisch nicht möglich, weil Du auf den Teil, wo Angst entsteht [Amygdala], nur sehr bedingt willentlich Einfluss hast. Du würdest ja nicht auf eine Person, die Dich mit dem Messer bedroht, mit offenen Armen zugehen und lächelnd in ihr Messer reinlaufen, oder?

Das Ziel ist also nicht, nie mehr Angst im Leben zu haben, sondern zu lernen, in Kontakt mit ihr zu bleiben, während Du stimmige Lösungen entwickelst. 

Angst ist auch gar nicht das eigentliche Problem, sondern die Bedrohlichkeit, die sie erzeugt. Du bist tagtäglich mit Situationen konfrontiert, die Dir Angst machen. Wenn es darin aber wenig Bedrohlichkeit gibt, dann fühlt sich auch die Angst nicht mehr so schlimm an und Du handelst trotzdem.

„Es ist nicht die Angst, vor der wir davonlaufen, sondern vor der Bedrohlichkeit, die wir in uns wahrnehmen“

Oder nimm Trauer. Es ist vielleicht kein angenehmes Gefühl, aber nichts auf dieser Welt verbindet uns so stark und tief wie Schmerz und Trauer es können, oder?

Jedes Gefühl ist eine Reaktion auf eine Situation, die Dir eine Botschaft übermitteln möchte. Kannst Du diese Botschaft nicht empfangen, kommt sie ständig wieder, weil DU es bist, der:die mit DIR kommuniziert. Es wird nicht verschwinden, wenn Du wegschaust, es ignorierst oder drüberwalzt – ganz im Gegenteil.

Um diese Botschaft zu empfangen und dem Gefühl seine Bedrohlichkeit zu nehmen, brauchst Du die Fähigkeit, stabil zu bleiben und ihm Raum zu geben, sich zu entwickeln, ohne ihm zu folgen oder es abzutrennen. Das ist nicht immer einfach, aber alle anderen Wege führen nur in Konflikte und Sackgassen.

Das heißt, jedes mal, wenn Du getriggert wirst, ist das ein Zeichen, dass etwas in Dir immer noch ungelöst ist. Sonst gäbe es ja keinen Trigger. Es ist also Deine Verantwortung Dir selbst gegenüber, hinzugucken und Deine Wahrheit darin zu entdecken, um Dich von unbewusst ablaufenden veralteten Mechanismen zu befreien und anzufangen, bewusst und integer zu handeln. Nur so kannst Du Dich von unnötigem Ballast befreien und schmecken, wer Du wirklich bist.

Dann folgst Du nicht mehr Gefühlen, die „richtig“ (oder „falsch“) sind, sondern denen, die aus einem Ort der Stimmigkeit kommen.

„Wenn Du die Bedrohlichkeit in Dir entlässt, selbst, wenn es keinen rationalen Grund für sie zu geben scheint, wird überhaupt erst Platz frei, um auf neue ungeahnte Lösungen zu kommen. Ansonsten drehst Du Dich nur in altbekannten Kreisen.“

ECHTE FREIHEIT LIEGT DORT, DU WÄHLEN KANNST, OHNE VERMEIDEN ZU MÜSSEN

Achtung: Deine Wahrheit ist allerdings keine Rechthaberei. Es geht nicht darum, herauszufinden, warum Du berechtigt bist, so zu fühlen wie Du Dich fühlst (denn das Recht hast Du immer) oder warum Deine Meinung die richtigere ist (denn das ist sie, allerdings nur für Dich), sondern zu schauen, warum es Dich so dermaßen aus der Mitte bringt und dann abzuwägen, ob es stimmig ist, ihm entsprechend zu handeln oder ob es eine stimmigere Lösung geben könnte, die weder Dich von Dir noch Dich von der anderen Person abtrennt.

Denn der anderen Person geht es am Ende meist genauso wie Dir. Jede:r von uns ist z.T. auch das Produkt unserer Sozialisierung, die uns leider viel zu oft vergessen hat, beizubringen, sinnvoll mit allen Gefühlen umzugehen.

Alte Selbst- und Weltbilder halten uns Menschen getrennt voneinander und verschließen unsere Herzen vor Heilung, Wachstum, Bestimmung und Verbundenheit. Dann tun wir anderen genau das an, was uns einst angetan wurde und was wir eigentlich am wenigsten wollen.

Betrachte jedes Gefühl und insbesondere die unliebsamen und unbequemen, wie einen Weckruf, die Dich zurück zu Deinem wahren Selbst führen.

Willst Du wissen, wie Du die Stabilität finden kannst, um Dich endlich von den Wirkungen unliebsamer Gefühle zu befreien? Dann buche gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch und ich zeige Dir den Weg.

Wollen wir?

JA, BRING MICH DORTHIN
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